2 Herzen,  Rezension

„Spiel der Macht“

Spiel der Macht – Die Schatten von Valoria

1/3
Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.  Quelle

„Spiel der Macht“ ist der Auftakt der „Die Schatten von Valoria“-Trilogie.

Erster Satz: „Hätte sie sich doch nur nicht in Versuchung führen lassen.“

Klappentext:
Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte.

Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …

 


Leseprobe*


 

(c) Carlsen Verlag

Cover:
Das Cover finde ich wirklich total schön gestaltet und ist mir sofort aufgefallen. Ein grauer Hintergrund auf dem pinke Blütenblätter und ein sehr schön verzierte Dolch zu erkennen sind. Sehr schön darüber gelegt und geprägt der Titel. Auch im Nachhinein passt das Cover ganz wunderbar zu dem Inhalt des Buches. Nimmt man den Buchumschlag ab, sieht man, dass auch der Buchdeckel wunderschön – mit Blütenblättern – gestaltet ist. Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet was mir persönlich richtig gut gefällt! Es macht total neugierig auf den Inhalt. Ein magisches Cover, das mir auf Anhieb gefallen hat 🙂

 

Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an den Carlsen Verlag* für das wunderbare Rezenisonexemplar!

 

Die Geschichte wird uns zum größten Teil aus Sicht der siebzehnjährige Kestrel erzählt, die als Tochter des Generals in der Gesellschaft von Valoria eine hohe Stellung einnimmt. Doch ihr Lebe ist vorherbestimmt und es gibt für sie nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Beides kommt für sie nicht in Frage, denn Kestrels Herz schlägt für die Musik, aber Musik wird in der harten Gesellschaft von Valoria als Schwäche  ausgelegt. Als sie eines Tages auf dem Markt scheinbar spontan einen Sklaven für den Haushalt ihres Vaters kauft, ahnt sie nicht, was für Dinge sie in Gang setzt und dass ihr Herz der Preis dafür sein wird …

Ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht mit Kestrel warm geworden. Es ist lange nicht mehr vorgekommen, dass ich so gar nicht mit einer Protagonistin warm geworden bin oder wenigstens etwas Positives abgewinnen konnte.
Kestrel führt, trotz der kriegerischen Gesellschaft, ein sehr behütetes Leben. Die Gesellschaft von Valoria gibt klare Verhaltensregeln vor, die vor allem junge unverheiratete Frauen betrifft. Zu ihrem scheinbaren Schutz werden die Freiheiten dieser jungen Frauen eingeschränkt und ihr Werdegang ist klar vorherbestimmt. Zwar ist Kestrel nicht unbedingt einverstanden mit den Regeln und Gesetzen ihres Volkes, aber sich so wirklich dagegen auflehnen tut sie auch nicht. Für meinen Geschmack redet sie zu viel darüber, was ihr nicht passt und was ihr nicht gefällt, bleibt aber trotzdem untätig. Auch ist sie für viele Dinge blind und nimmt sie einfach so hin. Weder stellt sie die Sklaverei in Frage, noch erkennt sie das grausame Vorgehen ihres Volkes. Vielmehr rechtfertigt  sie es vor ihrem Sklaven, der natürlich eine andere Sicht auf die Dinge hat. Eigentlich wünscht sie sich nichts mehr, als frei zu sein und ihrer Leidenschaft – der Musik – nachzugehen. Für mich passt es dann aber so gar nicht zusammen, dass sie einen Sklaven kauft – auch wenn es für den Haushalt ihres Vaters ist. Wenn man die Freiheit liebt, wie kann man dann die Sklaverei unterstützen?

Ihr seht, es gab für mich einige Punkte, die so gar nicht zusammengepasst haben und für mich Kestrel nicht glaubwürdig und nicht greifbar gemacht haben. Im Großen und Ganzen war sie mir auch in sämtlichen Situationen zu passiv, wollte stark erscheinen, ist dann aber doch den leichteren Weg gegangen und hat für mich eine nicht zusammenpassende Moral an den Tag gelegt. Vielleicht reagiere ich etwas über, aber mich persönlich hat ihr ganzes Verhalten, ihr Auftreten, ihre Entscheidungen und moralischen Vorstellungen sehr gestört. Es kann sein, dass sie in den nächsten Bänden eine großartige Entwicklung durchmacht, aber mich konnte sie in diesem Band nicht überzeugen.

Ihr zur Seite steht – mehr oder weniger freiwillig – der Sklave Arin. Auch er konnte mich nicht überzeugen, obwohl ich ihn noch ein wenig sympathischer fand, als Kestrel. Er hasst das Volk Valoria, die sein Volk, seine Familie und seine Welt zerstört und ihn versklavt haben und das war für mich mehr als plausibel. Er schmiedet seine ganz eigenen Pläne für die Kestrel blind ist. Er sehnt sich nach seiner Freiheit und verabscheut die Sklaverei, deswegen konnte ich es überhaupt nicht nachvollziehen, wie er später (ich drücke mich hier extra vage aus, um nicht zu spoilern) so handeln konnte. Zwar behauptet er, dass alles zu tun, um seine Liebe zu beschützen, aber für mich ergab es überhaupt keinen Sinn. Mal ehrlich. Wenn man selbst die Sklaverei erlebt hat, sie verabscheut und schwört, sich davon abzuwenden, wie kann man die Sklaverei dann selbst wieder benutzen? Alles zum „Schutz“?
Auch war mir Arin teilweise zu kurzsichtig, moralisch fehlgeleitet und wenig authentisch. Es ist meine ganz persönliche Meinung, aber mich konnten die Charaktere leider so gar nicht überzeugen.

(c) Carlsen Verlag

Der Weltenwurf hat mich stark an das römische Reich erinnert, was mir gut gefallen hat. Es ging viel um politische Intrigen, strategische Kriegsführung, Eroberungen, gesellschaftliche Normen und Sklaverei. Zu Beginn war ich sehr neugierig, wie sich die Welt entfalten wird, aber so richtig habe ich nicht hineingefunden. Die Intrigen hätten spannend sein können, waren für meinen Geschmack aber zu offensichtlich und vorhersehbar. Auch der Plottwist war für mich persönlich keine Überraschung.
Für mich ist die Welt eher blass zurück geblieben, obwohl es eine wunderschön gezeichnete Karte im Buch gibt und es bestimmt eine Menge zu entdecken gibt. Leider hat mich auch der Weltenwurf nicht überzeugen können.

 

Auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz und der Klappentext lässt eindeutig auf die Art der Romanze schließen. Ich habe gedacht, dass mich die Beziehung zwischen einer Sklavenkäuferin und einem Sklaven nicht stören würde, aber tatsächlich ist auch hier der Funke nicht bei mir übergesprungen. Ja, ich wusste worauf ich mich einlasse, aber meine Vorstellung und die Umsetzung gingen dann doch arg auseinander. Denn ich persönlich kann einer solchen Beziehung, die so stark von Macht und Hierarchie gezeichnet ist, nichts Romantisches abgewinnen und ehrlicherweise habe ich die ganze Zeit an das „Stockholm-Syndrom“ (auch wenn das Buch noch eine etwas andere Dynamik aufzeigt) denken müssen, was nun absolut nicht romantisiert werden sollte. Am Ende ändert sich zwar das Machtverhältnis zwischen Kestrel und Arin, aber für mich hat sich absolut nichts geändert außer der Person, die nun die Macht ausübt. Wie soll man da eine Beziehung auf Augenhöhe führen?
Nein, auch die Liebesgeschichte ist bei mir auf Unverständnis gestoßen, was aber nur wieder meine persönliche Meinung ist.

 

Den Schreibstil der Autorin kannte ich bis zu diesem Buch noch nicht, aber ich muss sagen, dass er sehr angenehm und flüssig war. Allerdings war der Anfang des Buches etwas zäh und langatmig für mich. Erst ab ca. der Hälfte des Buches nahm die Geschichte etwas an Fahrt auf, konnte mich aber trotzdem nicht mehr überzeugen. Die Intrigen waren zu offensichtlich, der Plottwist zu vorhersehbar und die Liebesgeschichte einfach nicht mein Ding. Trotz allem Kritischen muss ich sagen, dass die Autorin einen angenehmen Erzählton hat, der sehr schön beschreibt und einen die Geschichte leicht mitverfolgen lässt. Auch wenn mich das Buch überhaupt nicht überzeugen konnte, kann ich euch nur empfehlen, euch selbst ein Urteil zu bilden. Denn Geschmäcker sind einfach unterschiedlich.

 


REIHE
Spiel der Macht
Spiel der Ehre
Spiel der Liebe


 

„Spiel der Macht“ ist ein Trilogieauftakt, der mich leider überhaupt nicht  überzeugen konnte. Die Intrigen waren zu offensichtlich, der Plottwist zu vorhersehbar und die Liebesgeschichte einfach nicht mein Ding. Mit Kestrel, der Protagonistin, konnte ich nicht viel anfangen und vor allem die moralischen Vorstellungen der Charaktere stimmten absolut nicht mit meinen überein.

Dennoch würde ich jedem empfehlen, sich selbst ein Urteil zu bilden. Denn Geschmäcker sind sehr unterschiedlich und vielleicht kann euch Kestrel überzeugen. Der zweite Band der Trilogie, „Spiel der Ehre“, erscheint 2019 bei uns.

Lg
Levenya

Vielen DANK für das Rezensionsexemplar!
Hier* kaufen!


Fakten:
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Carlsen (28. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783551583888
ISBN-13: 978-3551583888
ASIN: 3551583889
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The Winner’s Curse
Preis: 19,99€


*Affiliate Links sind mit einem Stern gekennzeichnet. Durch das Benutzen dieser Links ändert sich nichts an dem, was ihr kauft, ich bekomme lediglich eine kleine Provision von Carlsen.

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