2 Herzen,  Rezension

Golden Darkness. Stadt aus Licht und Schatten.

Sarah Rees Brennan stammt ursprünglich aus Irland, hat aber schon an vielen Orten der Welt gelebt – unter anderem in New York, wo sie mit Bestseller-Autorin Cassandra Clare die Shadowhunter-Saga weiterentwickelte. Die Idee zu „Golden Darkness“ kam ihr, nachdem sie „Eine Geschichte von zwei Städten“ von Charles Dickens gelesen hatte. Quelle


Erster Satz: „Es waren die besten Zeiten, bis es die schlimmsten Zeiten wurden.“


Klappentext:
Komm mit ins geteilte New York der Zukunft!

Die junge Lichtmagierin Lucie weiß, wie man überlebt: mit der perfekten Maske. Seit sie aus der armen Dunkelstadt Brooklyn in die reiche Lichtstadt Manhattan geflohen ist, spielt sie das brave, dankbare Mädchen an der Seite des Politikersohns Ethan Stryker. Doch dann taucht der geheimnisvolle Carwyn auf. Er kommt aus der Dunkelstadt, in der sich eine Revolution zusammenbraut. Lucie spürt sofort die Gefahr, die von ihm ausgeht …

Cover:
Das Cover hat mich direkt angesprochen. Ich finde es wirklich sehr schön gestaltet und ein echter Hingucker. Zu sehen ist eine junge Frau, die bestimmt für unsere Protagonistin steht. Sie geht zwischen einer Lichtstadt und einer Dunkelstadt. Dazu der toll gestaltete Titel und die Glitzereffekte. Das Cover fängt für meinen Geschmack toll die Atmosphäre des Buches ein und macht neugierig auf den Inhalt! Nimmt man den Buchumschlag ab, ist der Einband ebenfalls bedruckt und sieht genial aus.


Leseprobe


Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an den Vorablesen & Ravensburger Buchverlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte wird uns hauptsächlich aus Sicht von der jungen Lichtmagierin Lucie  erzählt, die in der Dunkelstadt geboren wurde und dann nach einem schweren Schicksalsschlag in die Lichtstadt fliehen konnte. Doch dabei hat sie mehr verloren, als gewonnen. Noch immer fürchtet sie, dass ihr Leben in der Lichtstadt bedroht ist und als dann ein Doppelgänger von ihrem Freund Ethan auftaucht, scheinen die Probleme nicht weit zu sein …

Ehrlich gesagt bin ich mit Lucie überhaupt nicht warm geworden, dabei habe ich es wirklich sehr versucht. Weder konnte ich ihre Aktionen und Reaktionen nachvollziehen, noch hat sich mich in irgendeiner Weise packen können. Sie blieb für mich auch ziemlich blass. Man erfährt zwar in einigen Rückblenden, was sie schon alles erdulden musste und was sie auch noch in der Lichtstadt  ertragen muss, aber warum genau sie das mit sich machen lässt blieb mir ein Rätsel. Warum genau sie sich auf Ethan einlässt, blieb mir ebenfalls ein Rätsel. Denn wirklich kennen tut sie ihn nicht und ihre Erklärungen, wie sie ihn kennengelernt und sich „verliebt“ hat, haben mich überhaupt nicht überzeugen können. Auch konnte ich so gar keine Entwicklung bei ihr feststellen, obwohl ich die ganze Zeit darauf gewartet habe. Das einzig coole an ihr war ihre Lichtmagie, die mir echt gefallen hat. Allerdings setzt sie die auch (fast) nur für sich selbst ein und hat für meinen Geschmack zu viel ihr eigenes Wohl im Blick.  Ich weiß auch nicht. Der Funke wollte bei mir und Lucie einfach nicht überspringen.

Ihr zur Seite steht der attraktive Ethan, der aus der High Society der Lichtstadt stammt. Seine Familie besitzt großes Ansehen und das ist auch schon das einzige, das interessant an ihm ist. Wenn Lucie für mich schon blass geblieben ist, dann war Ethan für mich überhaupt nicht greifbar. Er hinterfragt absolut nichts, besitzt keinerlei Magie und verfügt einzig über einen prominenten Namen. Das einzige interessante an ihm ist sein Doppelgänger und der nimmt ja nun eine ganz eigene Rolle ein. Er verändert sich extrem über das gesamte Buch hinweg und trotzdem konnte er mich nicht packen.

Auch die übrigen Charaktere, wie z.B. Carwyn, Ethans Doppelgänger, oder Lucies Vater haben mir alle nicht wirklich gefallen. Die Autorin hat sich schon sehr bemüht, jeden Charakter komplex und individuell zu gestalten. Facettenreich und jeder ist mit seinen eigenen Geheimnissen und Abgründen beschäftigt. Trotzdem blieben für mich persönlich die Charaktere blass und nicht greifbar zurück. Manche Handlungen ergaben für mich keinen Sinn und konnten mich nicht packen. Es tut mir sehr leid, aber mich haben die Charaktere leider alle nicht begeistern können.


„Für die Lichtstadt war ich jemand, der mit Hilfe der Gesetze beschützt werden musste. Für die Dunkelstadt war ich jemand, der bewiesen hatte, dass man die Gesetze brechen konnte. Ich wollte keins von beidem sein.“

Golden Darkness

Das Setting hat mich sehr interessiert und ich muss sagen, dass die Autorin sich da eine wirklich sehr spannende Welt überlegt hat. Eine gespaltene Stadt – unterteilt in eine Lichtstadt und in eine Dunkelstadt. Ich persönlich mag starke Kontraste sehr gerne und war gespannt darauf, was die Autorin daraus machen würde. Lichtmagier und Dunkelmagie leben in den jeweiligen Städten und natürlich können sie nicht gleichberechtigt nebeneinander her leben. Die Dunkelmagier werden als das Böse angesehen und die Lichtmagier als etwas Gutes. Die Erklärungen dafür haben mich nicht sonderlich überzeugt. Ich werde jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, um alle, die das Buch noch nicht kennen und eventuell noch lesen wollen, nicht zu spoilern. Klischees sind für mich durchaus in Ordnung, wenn sie erfrischend erzählt und bestenfalls neu verpackt werden. Aber leider war das in diesem Buch nicht der Fall.

Die Beschreibungen der Städte haben mir gut gefallen und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Eher verwirrend fand ich die verschiedenen weiteren Ideen, die ebenfalls mit verwoben wurden. Viele Ideen, wie z.B. die Doppelgänger, die Blutmagie, usw. wurden in dieses Buch gepackt. Doch auf ausreichend Raum für die Umsetzung wartet man leider vergeblich. Stattdessen wurde ich mit mehr und mehr Fragen konfrontiert wie „Wer ist wer?“, „Wie genau funktioniert die Magie?“ oder „Was ist der goldene Faden?“. Am Ende wurden einige Fragen beantwortet, aber auch nicht alle und auch nicht unbedingt zu meiner Zufriedenheit.

Ich war sehr gespannt auf den Weltenbau, der für mich wahnsinnig interessant stand, aber leider hat es mich nicht – bis auf wenige kleine Aspekte – überzeugt.


„Du warst nicht der erste Traum meines Lebens, aber der einzige, der sich echt anfühlte.“

Golden Darkness

Die Liebesgeschichte von Lucie und Ethan hat mich leider auch nicht gepackt. Warum die beiden zusammen sind, wissen sie wahrscheinlich selber nicht. Als dann Carwyn auftaucht, ist eine verzwickte Dreiergeschichte vorprogrammiert und natürlich findet sich Lucie – warum auch immer – zwischen beiden gefangen. Es tut mir wahnsinnig leid, aber auch hier konnte mich die Autorin nicht begeistern.


„“Sag Wind und Feuer, wo sie halt machen sollen“, sagte ich leise. „Aber nicht mir.““

Golden Darkness

Die Autorin Sarah Rees Brennan kannte bereits aus der Kurzgeschichtensammlung zu den Schattenjägern, die sie gemeinsam mit Cassandra Clare veröffentlicht hat. Leider konnte mich in diesem Buch ihr Schreibstil so gar nicht mitreißen. Für mich gab es zu viele Wortwiederholungen und Erklärungen, die gar nicht gebraucht wurden. Dafür fehlten für mich Erklärungen, die nicht kamen. Außerdem war für mich zwischendurch nicht so ganz klar, erzählt uns Lucie die Geschichte aus ihrer aktuellen Lage oder erzählt sie uns die Geschichte, um sie für die Nachwelt festzuhalten? Das war mir nicht klar. Auch haben mir einige Formulierungen und Aussagen nicht sonderlich gut gefallen und den Lesefluss für mich gestört.


„Golden Darkness – Stadt aus Licht und Schatten“ hat mir leider gar nicht gefallen und ich bleibe tatsächlich etwas enttäuscht zurück. Das Setting hat mich sehr interessiert und ich muss sagen, dass die Autorin sich da eine wirklich sehr spannende Welt überlegt hat. Eine gespaltene Stadt – unterteilt in eine Lichtstadt und in eine Dunkelstadt. Aber für meinen Geschmack hat der Weltenwurf zu viele Löcher, hinterließ zu viele Fragen und war für mich nicht greifbar. Die Charaktere waren für mich blass und leider nicht sympathisch. Weder konnte mich Lucies Kampf, noch die Liebesgeschichte begeistern. Es tut mir leid, aber das Buch hat mich nicht gepackt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Geschmäcker durchaus verschieden sind. Es gibt viele LeserInnen, denen das Buch sehr gut gefallen hat. Ich kann euch nur empfehlen, probiert es aus und bildet euch selbst eine Meinung.

Lg, Levenya  


Vielen DANK für das Rezensionsexemplar.
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Fakten:
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten / Verlag: Ravensburger Buchverlag (13. März 2019) / Sprache: Deutsch / ISBN-10: 3473401749 / ISBN-13: 978-3473401741 / Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren / Preis: 18,99 €

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