5 Herzen,  Rezension

Children of Blood & Bone – Goldener Zorn

Children of Blood and Bone – Goldener Zorn

1/3
Tomi Adeyemi, geboren 1993, ist eine amerikanische Autorin nigerianischer Herkunft. Von ihren Wurzeln hat sie sich zum stärksten Fantasy-Debüt der letzten Jahre inspirieren lassen, das direkt auf Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste einstieg. Nachdem sie ihr Literaturstudium in Harvard erfolgreich abgeschlossen hatte, widmete sie sich der westafrikanischen Mythologie und Kultur. Gerade schreibt sie am zweiten Band der »Children of Blood and Bone«-Trilogie. Quelle

„Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ ist der Auftakt der „Legacy of Orïsha Trilogie“.

Erster Satz: „Wähl mich!“

Klappentext:
Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

Der internationale Bestseller! Große Kinoverfilmung bereits in Arbeit bei Fox 2000 (»Twilight«, »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«)

 

Cover:
Das Cover sieht großartig aus und ist ein richtiger Blickfang. Ich bin zuerst auf das tolle Cover aufmerksam geworden und musste dann unbedingt Klappentext samt Leseprobe lesen. Zu sehen ist eine junge Frau mit weißen Haaren, silberne Augen und dunkler Haut und ich denke, dass sie für unsere Protagonistin Zélie steht. Groß darüber in einer tollen Schrift steht der wunderbare Titel. Ich finde, dass das Cover mal etwas anderes ist und einen sofort neugierig macht. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie die anderen beiden Cover aussehen werden und hoffe, dass sie zum ersten passen.


Leseprobe


Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an den Fischerverlag für das Rezensionsexemplar.

 

Die Geschichte wird uns gleich aus drei Perspektiven erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Da hätten wir zum einen die siebzehnjährige Zelié Adebola, eine mutige Divine, Amari, eine Prinzessin, die gegen alles aufbegehrt und Inan, der Kronprinz, dessen Herz hin- und hergerissen ist.

Zelié hat bereits schon einiges erleben müssen und als gezeichnete Divine wird sie ihr Leben lang als ein Mensch zweiter Klasse behandelt werden. Als kleines Mädchen musste sie mit ansehen, wie ihre Mutter in der „Blutnacht“ von Soldaten des Königs verschleppt, ihrer Magie beraubt und ermordet wurde. Seit jener Blutnacht, in der die Armee des Königs die Magie aus Orïsha verbannt hat, ist nichts mehr, wie es sein sollte.

 

„Am Anfang war Orïsha ein Land, in dem die heiligen Maji lebten.“ (Children of Blood and Bone – Goldener Zorn)

 

Einst gab es verschiedene Clans, die mit unterschiedlichen Gaben gesegnet waren und die Magie nach Orïsha brachten. Kinder der Himmelsmutter, die Orïsha geschaffen hatte. Durch die Furcht jener, die keine Magie besitzen, wurde ein ganzes Volk ausgelöscht, Kinder zu (Halb-)Waisen und das Land in Blut getaucht. Selbst Jahre später hat sich das Orïsha nicht davon erholt und die Armut ist vor allem bei den Divine, den Nachkommen jener magischen Clans, groß. Gezeichnet durch ihr weißes Haar und die silbernen Augen ist ihr Erbe für jeden deutlich sichtbar. Was sie einst mit Stolz getragen haben, zeichnet sie nun und grenzt sie aus.
So ergeht es auch Zelié, die mit ihr Erbe mit Stolz trägt und voller Leidenschaft und mit jeder Menge Wut gegen die Ungerechtigkeiten vorgehen möchte. Wären da nicht ihr kranker Vater und ihr Bruder Tzain, die unter ihrem Aufbegehren als erstes Leiden würden. Dabei brennt sie darauf, für ihr Volk und Gerechtigkeit zu kämpfen und in die großen Fußtapfen ihrer Mutter zu treten.
Als Zelié eines Tages auf den Markt in die Hauptstadt geht, um möglichst viel Geld für ihre Familie aufzutreiben, trifft sie auf ein flüchtendes Mädchen mit einer geheimnisvollen Schriftrolle. Kurzerhand verhilft Zelié ihr zur Flucht. Nicht ahnend, wen sie da gerettet hat und das ihr nun ein Wettlauf gegen die Zeit bevorsteht. Denn nichts weniger als die Magie Orïshas steht auf dem Spiel …

Zelié war eine ganz wunderbare Protagonistin deren Weg ich mit Spannung verfolgt habe. Sie hat bereits einiges durchmachen müssen und führt auch weiterhin ein hartes Leben. Nicht nur die Armut ihrer Familie macht ihr zu schaffen. Auch das Leben einer Aussätzigen, eines Menschen zweiter Klasse, zu führen, bereitet ihr Kummer und Wut. Ich habe ihren Mut und ihre Entschlossenheit sehr gemocht und fand ihre Entscheidungen und manches Mal Wanken und Zaudern sehr authentisch. Jeder hadert einmal mit seinen Entscheidungen und der Verantwortung, die man zu  tragen hat – und Zelié hat nicht gerade wenig Last auf ihren Schultern. Dabei ist sie stark, mit einem großen und leidenschaftlichen Herzen, aber auch jeder Menge Wut auf jene, die ihre Volk und vor allem ihre Mutter versklavt und getötet haben. Sie ist schlagfertig und impulsiv, was sie so manches Mal in Schwierigkeiten bringt, aber gerade dafür mochte ich sie so.
In diesem ersten Band muss sie bereits extrem viele Entscheidungen treffen und nicht nur ihr Herz wird dabei das eine oder andere Mal auf die Probe gestellt. Sie hat einen harten Weg vor sich und hohe Moralvorstellungen. Von jetzt auf gleich muss sie alles hinter sich lassen, um die Magie erneut nach Orïsha zu holen. Sie macht eine starke Entwicklung durch und ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, wie sie sich in den nächsten Bänden machen wird.

Amari konnte ich erst nicht einschätzen, aber nach den ersten Kapiteln aus ihrer Sicht habe ich sie ganz schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist die Prinzessin von Orïsha und ist eingesperrt in einem goldenen Käfig, der ihr langsam aber sicher die Luft zum atmen nimmt. Keine eigenen Entscheidungen treffen, keine Träume haben und sich nur nach den Wünschen ihrer Eltern richten. Als ihre einzige und beste Freundin, die auch eine Divine ist, von ihrem Vater ermordet wird, hält es Amari keine Sekunde länger im Palast aus. Kurzerhand stiehlt sie eine geheimnisvolle Schriftrolle und flieht vor ihrem Erbe. Als sie auf dem Markt auf Zelié trifft, ahnt sie noch nicht, wie dramatisch ihr Leben sich verändern wird …
Amari hat ihr Leben lang eingesperrt im goldenen Palast verbracht und hatte keine Chance, sich selbst zu entwickeln. Erst nachdem sie alles hinter sich gelassen hat, beginnt sie, sich selbst kennen zu lernen und herauszufinden, was sie vom Leben will. Ich mochte sie vor allem, weil sie im Verlauf der Geschichte eine enorme Entwicklung durchmacht und ganz klare und deutliche Moralvorstellungen entwickelt. Sie hat einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und kämpft für ihre Überzeugungen und ihre Liebsten wie eine Löwin. Ich freue mich schon total, mehr von ihr zu sehen und hoffe, dass sie Orïsha wieder zu neuem Glanz verhelfen kann.

Inan ist der Kronprinz von Orïsha und der große Bruder von Amari. Auch er ist im goldenen Palast aufgewachsen. Aber anders als Amari hat man ihn von Anfang an auf eine herrschende und aktive Rolle vorbereitet. Zwar wurde auch er ein Leben lang von seinem dominanten Vater unterdrückt, doch Inan hat das akzeptiert und fügt sich voll und ganz in seine Rolle als Kronprinz. Als er jedoch auf Zelié trifft, die so ganz anders ist als er, gerät sein Herz ins Wanken und er ist hin- und hergerissen zwischen dem, was sein Vater ihm sein Leben lang eingetrichtert hat und dem, was er sich wünscht. Zudem verbirgt ein Geheimnis, das ihm sein Leben kosten könnte …
Bei Inan bin ich hin- und hergerissen. Seine Entscheidungen, seinen schwachen Willen und seine immer schwankende Loyalität haben ihn mir nicht gerade sehr sympathisch gemacht, aber ich muss sagen, dass er dadurch toll in die Geschichte gepasst hat und ein wunderbares Gegengewicht zu den anderen war. Ich bin auch bei ihm sehr gespannt, wie er sich entwickeln wird und was wir noch von ihm sehen werden.

Auch die übrigen Charaktere sind sehr individuell, vielschichtig und authentisch ausgearbeitet worden. Wir treffen auf eine ganze Reihe von Charakteren, was die Geschichte stets neue Dynamik verlieh. Alle Charaktere müssen in diesem ersten Band alles geben, über sich hinaus wachsen und alles daran setzen, um die Magie wieder nach Orïsha zu bringen. Die Charaktere verleihen der Geschichte genau die richtige Dynamik und sind zudem sehr charmant.

 

Der Weltenwurf von Orïsha ist tief verwurzelt in der westafrikanischen Mythologie und Kultur. Die Autorin sagt selbst über die Entstehung von Orïsha:

„Meine nigerianischen Wurzeln haben mich stark beeinflusst, so dass sie quasi zur Welt in dieser Geschichte geworden sind. Das Königreich, in dem die Geschichte spielt, habe ich nach den Orishas benannt, den Göttern und Göttinnen der Yoruba-Religion. Die Meere und Berge tragen die Namen meiner verstorbenen Großeltern. Die Figuren im Buch tragen Dashikis und Geles, sie essen Jollof-Reis und Kochbananen-Gerichte. Meine Wurzeln bilden das Fundament, auf der die Welt dieser Geschichte erbaut ist, und es macht mich unheimlich stolz, etwas Magisches aus der Kultur zu erschaffen, in die ich hineingeboren wurde.“ Quelle

Ich persönlich muss gestehen, dass ich mit der westafrikanischen Kultur und Mythologie nie wirklich in Berührung gekommen bin. Höchstens in Filmen oder Serien und darauf kann man nun nicht wirklich zurückgreifen. Deswegen machte es das Buch aber umso spannender für mich und ich habe es sehr genossen, in die magische Welt von Orïsha einzutauchen und kennenzulernen.
Die verschiedenen Clans der Maji, die Götter und die Magie, die Landschaft und die Tiere, aber auch die Menschen, die Sitten und Bräuche und die politische Botschaft haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin schildert in diesem ersten Band sehr eindringlich, wie aufgrund von Vorurteilen, Furcht und der falschen Hautfarbe, ein ganzes Volk versklavt und getötet wurde. Diskriminierung sollte niemals toleriert werden und ich finde es toll, wie deutlich diese Botschaft in diesem Buch rüberkommt und für Gleichberechtigung gekämpft wird.
Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, erneut nach Orïsha zu reisen, an der Seite von Zelié und Amari zu kämpfen und mitzuverfolgen, wie Inan sich entscheidet. Eine wirkliche tolle Idee, die für meinen Geschmack super umgesetzt wurde und eine Botschaft vermittelt, die man nicht oft genug hören kann.

An dieser Stelle will ich nicht noch näher auf die Geschichte eingehen, um euch nicht zu spoilern. Aber so viel sei gesagt: Es gibt noch jede Menge mehr zu entdecken und zu erleben!

 

Tomi Adeyemi hat mit diesem Debüt einen wirklich schönen Schreibstil bewiesen, der mir sehr gut gefallen hat. Ganz klar und deutlich, ohne große Umschweife. Sie schafft es mit wenigen Worten uns die Geschichte bildhaft vor Augen zu führen, uns nach zu Orïsha zu führen und verleitet dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Durch die sehr leidenschaftlichen Charaktere, die wichtige Botschaft und die sehr einnehmende und knisternde Atmosphäre, entsteht die Welt von Orïsha vor dem inneren Auge und versetzt einen mitten hinein. Durch die zahlreichen neuen Ideen, neuen Charaktere und neuen Orte wird es keine Sekunde langweilig und man kommt kaum dazu, Luft zu holen! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und kann euch die Reihe nur ans Herz legen.


REIHE
Children of Blood and Bone –  Goldener Zorn


„Children of Blood and Bone –  Goldener Zorn“ ist ein großartiges Debüt zur „Legacy of Orïsha Trilogie“, das auf ganzer Länge punkten konnte. Durch die sehr leidenschaftlichen Charaktere, die wichtige Botschaft und die sehr einnehmende und knisternde Atmosphäre, entsteht die Welt von Orïsha vor dem inneren Auge und versetzt einen mitten hinein. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, erneut nach Orïsha zu reisen, an der Seite von Zelié und Amari zu kämpfen und mitzuverfolgen, wie Inan sich entscheidet. Eine wirkliche tolle Idee, die für meinen Geschmack super umgesetzt wurde und eine Botschaft vermittelt, die man nicht oft genug hören kann. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Jetzt warte ich sehnsüchtig auf den nächsten Band, „Children of Virtue and Vengeance“, der voraussichtlich im März 2019 erscheinen soll.

Lg
Levenya

Vielen DANK für das Rezensionsexemplar!
Hier Kaufen!

  Fakten:
Gebundene Ausgabe: 624 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
Auflage: 1 (27. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841440290
ISBN-13: 978-3841440297
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 18,99€

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu

Follow on Feedly