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Rezension „Herz aus Nacht und Scherben“

Herz aus
Nacht und Scherben
Gesa Schwartz
wurde 1980
in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als
Fremdsprache studiert. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige
Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt
„Grim. Das Siegel des Feuers“ erhielt sie 2011 den Deutschen Phantastik Preis
in der Sparte Bestes deutschsprachiges Romandebüt. Zurzeit lebt sie in der Nähe
von Hamburg in einem Zirkuswagen. Quelle

Website der Autorin!
Erster
Satz:
„Der Nebel zog in geisterhaften Schleiern durch Venedigs Gassen.“
Klappentext:
„Seine Augen waren wie eine Frage, deren Antwort sie ersehnte
und zugleich fürchtete, und sie spürte instinktiv, dass ein einziger Schritt
auf ihn zu sie ins Bodenlose führen würde … ein einziger Schritt, der alles
ändern konnte, was sie zu sein glaubte.“

In Venedig gerät die siebzehnjährige Milou in die Welt der Scherben: das Reich
der verlorenen Gedanken, der zerschlagenen Träume, der unvollendeten
Geschichten und vergessenen Wünsche. Auf der Suche nach spurlos im Nebel
verschwundenen Menschen verliebt sie sich in den mysteriösen Rabenwandler Nív,
doch sie weiß: Seine Welt ist nicht für sie bestimmt. Und mit jedem Augenblick
zieht das Reich der Scherben sein Netz enger …
Cover:
Das Cover hat
gleich meine Aufmerksamkeit erregt und ist, wie ich finde, ein richtiger
Blickfang. Zu sehen ist ein dunkelhaariges Mädchen, das vor der Kulisse
Venedigs steht und umrahmt wird von dunklen Scherben. Dazu noch ein Rabe, der
davon fliegt und der wunderschöne Titel in der Mitte. Die Farben sind toll und
passen wunderbar zusammen. Außerdem ist das Cover sehr hochwertig gestaltet.
Die Scherben „schimmern“. Mir gefällt das Cover ausgesprochen gut und ich kann
im nach hinein auch nur sagen, dass es wunderbar zum Inhalt des Buches passt.
Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an cbt für das Rezensionsexemplar.
Die Geschichte wird uns aus Sicht von der siebzehnjährigen Milou, die nach langer Zeit zurück nach
Venedig kommt, um für eine Weile bei ihrer geliebten Großmutter zu wohnen. Doch
kaum hat sie Venedig betreten merk sie, dass etwas anders ist, aber Milou kann
es nicht einordnen. Magisch, dunkel und nicht von dieser Welt. Als schreckliche
Dinge passieren, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen und findet  sich plötzlich in einer ganz anderen Welt
wieder, wo mehr Gefahren lauern, als es zunächst den Anschein macht …
Ich muss gestehen, dass ich mit Milou über das ganze Buch hinweg
nicht wirklich warm geworden bin. Sie hat schon viele schlimme
Schicksalsschläge hinnehmen müssen, was sie aber nie zum aufgeben bewegt hat. Sie
versucht es, ihrer verbliebenen Familie 
recht zu machen und vergisst darüber, auf ihr eigenes Herz zu hören. Als
dann merkwürdige Dinge passieren, Kinder verschwinden und der geheimnisvolle
Nebel immer wieder auftaucht, macht sich Milou mutig auf die Suche und muss
dabei ganz anderen Gefahren trotzen. Nach und nach legt sie ihre Rolle als
graues Mäuschen ab und entdeckt dabei, wer sie wirklich ist und was schon immer
in ihr gesteckt hat. Trotzdem bin ich nicht wirklich warm mit ihr geworden und
kann auch gar nicht richtig benennen, warum das so war. Vielleicht ist das
manchmal so. Also bildet euch am besten eure eigene Meinung über Milou.
Ihr gegenüber steht der dunkle und geheimnisvolle Nív, der wie aus dem Nichts  auftaucht und Milous geordnetes Leben gehörig
auf den Kopf stellt. Immer wieder beschützt er sie, hilft ihr und zeigt Milou
eine Welt, von der sie schon ihr Leben lang geträumt hat, es aber nie wahrhaben
wollte. Er ist ein Rabenwandler und seine Welt, das Reich der Scherben, ist
nicht für Milou bestimmt. Trotzdem fühlen sich die beiden zueinander hingezogen
und ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, welche Pläne Nív wirklich
verfolgt und ob er Milou gegenüber ehrlich ist.
Auch die anderen Charaktere fand ich allesamt gut ausgearbeitet.
Auf den ersten Blick denkt man, sie sind total das Klischee, aber je weiter die
Geschichte fortschreitet, umso tiefgründiger und facettenreicher werden die
Charaktere. Jeder trägt Geheimnisse mit sich herum und ist anders, als er oder
sie vorgibt zu sein. Jeder für sich ist sehr individuell, kreativ und absolut
sympathisch gestaltet worden und ich war schwer begeistert, wie die Autorin
alle zusammenbekommt.
Die Idee um das Reich der Scherben hat mir sehr gut gefallen und zu
Beginn des Buches hätte ich nie gedacht, was noch alles dahinterstecken würde! Die
dunkle  Parallelwelt hat mir wirklich gut
gefallen und die Autorin hat sie  mit
sehr viel Fantasie, Kreativität und Detailliebe gestaltet. An dieser Stelle
will ich nicht zu viel verraten, um nicht zu 
spoilern. Macht euch am besten selbst einen Überblick über die Magie,
die Wesen und Götter und Mächte im Reich der Scherben.
Für meinen Geschmack war es stellenweise etwas zu überladen und da
hätte für mich „weniger ist mehr“ besser gepasst. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Die wunderschöne Kulisse Venedigs hat 
mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ich selbst war noch nie da, konnte mir aber
durch die sehr bildlichen Beschreibungen die Stadt sehr gut vorstellen. 

„Nimm sie mit dir, hatte sie gesagt. Die Gedanke, Gefühle, Worte, die dir an einem besonderen Platz begegnet sind. Denn Erinnerungen sind wie Herztöne, die durch die Dunkelheit hallen. Und die Schläge eines Herzens sind das Leben.“

Natürlich darf auch Liebe, Drama und Romantik nicht fehlen. Vom
ersten Moment an fühlt sich Milou zu Nív hingezogen, doch er hält sie, obwohl
er alles dafür tut, sie zu beschützen, auf Abstand. Denn Milou ist nicht dazu
bestimmt, im Reich der Scherben zu leben …
Wahnsinn! Eine Liebe, die nicht sein darf und doch stärker ist, als
vieles zuvor. Sehr romantisch, tiefgründig und mit ganz viel Herzklopfen. Bis
zum Ende habe ich mit den beiden mitgefiebert. Geliebt, gehofft, gebangt. Eine
tolle Liebesgeschichte, die wunderschön beschrieben wird und mir an dem Buch am
besten gefallen hat.
Den Schreibstil der Autorin kannte ich bis zu diesem Buch noch
nicht und ich muss sagen, dass er mir gut gefallen hat. Die Autorin hat einen
ganz wunderbaren leichten, dynamischen und anschaulichen Schreibstil, der einen
dazu verleitet, weiterzulesen und das Buch nicht mehr weg legen zu können. Sie
erschafft einen unglaublich interessanten Schauplatz und verpackt sehr spannende
Themen in die Geschichte. Sehr fantasievoll, bildlich und kreativ. Dennoch bin
ich manchmal in meinem Schreibfluss ins stocken geraten, da die Geschichte für
mich zu überladen war, zu viele neue Worte hinzukamen und ich ein wenig den
Überblick verloren habe.  
„Geschichten,
Fantasien, Träume verwandeln uns in Feuer, mit ihnen entzünden wir die Welt.“ 
„Herz aus Nacht und Scherben“ war für mich ein fantasievolles
Buch, das mit einer sehr kreativen Idee und wunderschönen Kulisse punkten
konnte. Auch wenn ich ein paar Kritikpunkte hatte und mir nicht alles
einwandfrei gefallen hat,  kann ich dieses
spannende und fantasievolle Buch wirklich jedem empfehlen, der in das Reich der
Scherben eintauchen will, um zusammen mit Milou und Nív die verschwundenen
Kinder zu finden und dabei Unglaubliches entdecken. Lasst euch überrasch …
Lg
Levenya
Verlag
 cbt Kinder- und Jugendbücher
Vielen
DANK für ein Rezensionsexemplar!
Hier kaufen!
Fakten:
Gebundene
Ausgabe: 
544 Seiten
Verlag: cbt (3. Oktober 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570164500
ISBN-13: 978-3570164501
Preis: 17,99€

2 Kommentare

  • Lias Cage

    Das Cover dieses Buches ist einfach traumhaft. Das mit dem Hauptcharakter kenne ich… Es gibt Bücher, bei denen fällt es einem schwer, sich mit der Hauptfigur zu identifizieren.
    Ich freue mich darauf, dieses Buch zu lesen und bin gespannt ob es mir ähnlich ergeht wie dir 🙂

    Liebe Grüsse
    Lia

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