3 Herzen,  Rezension

Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange

Prequal
Suzanne Collins
, 1962 geboren, begann ihre Karriere Anfang der 90er-Jahre als Drehbuchautorin für das amerikanische Kinderfernsehen. 2003 veröffentlichte sie mit dem Roman »Gregor und die graue Prophezeiung« den ersten Band einer fünfteiligen Abenteuer-Reihe, die sich schnell zum internationalen Bestseller entwickelte.

2009 erschien »Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele« und erwies sich als Senkrechtstarter. Die packende Gesellschaftsutopie fesselte Leser in der ganzen Welt, errang die ersten Plätze der Beststellerlisten in den führenden Medien der USA, erntete begeisterte Kommentare von Autoren-Kollegen wie Stephenie Meyer und Stephen King und etablierte Suzanne Collins endgültig als internationale Starautorin. Time Magazine wählte Suzanne Collins auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2010. In Deutschland wurde »Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele« mit dem Jugendliteraturpreis 2010 ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jugendjury: „Brandaktuelle Fragen entflammen im Kopf des Lesers: Wie abhängig bin ich in der Mediengesellschaft von meinem Bild in der Öffentlichkeit? Wie kann ich ich selbst bleiben ohne mich im Surrealen zu verlieren? Wie erschreckend ähnlich ist die fiktive Gesellschaft Panems schon der unseren?“

Der zweite Band »Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe« eroberte sowohl in den USA als in Deutschland die Bestsellerlisten und auch der dritte und damit letzte Teil der Trilogie, im August 2010 in den USA erschienen, sprang sofort von 0 auf Platz 1! Als Blockbuster hat sich die Verfilmung mit Staraufgebot – Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Elizabeth Banks, Stanley Tucci, Woody Harrelson, Lenny Kravitz, Donald Sutherland u.v.a. – erwiesen: „The Hunger Games. Die Tribute von Panem“ startete im Frühjahr 2012 in den Kinos und schon bald darauf hatte die Besucherzahl die Millionengrenze überschritten. Gleichzeitig rangieren die Buchausgaben unverändert auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten: der beispiellose Erfolg einer Autorin, die den Nerv der Zeit getroffen hat! Möge das Glück stets mit ihr sein! Quelle

„Die Tribute von Panem X“ ist die Vorgeschichte der „Tribute von Panem“-Trilogie.


Erster Satz: „Coriolanus ließ den Kohl in den Topf mit kochendem Wasser gleiten und schwor sich, ihn eines Tages für immer vom Speiseplan zu  verbannen.“


Klappentext:
Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.

Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen: Lucy Gray, das Mädchen im Regenbogenkleid, das zwar singen kann, aber für den Kampf ungeeignet zu sein scheint. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg seines zukünftigen Lebens entscheiden und Lucys Leben vorzeitig beenden. Es beginnt ein brutaler Kampf in der Arena, bei dem Coriolanus schnell feststellt, dass sein Schicksal untrennbar mit Lucy Grays verbunden ist.

Cover:
Das Cover finde ich cool und ich muss sagen, dass mir auch das neue Design der Trilogie, zu  der dieses Cover ebenfalls sehr gut passt, gut gefällt. Das Schwarz als Hintergrund hat was, finde ich. Trotzdem bin ich nach wie vor ein Fan der alten Cover! Die kleinen Details, die Sclange, der Vogel, das Gold, das X, passen wirklich toll zum Inhalt des Buches. Ich mag das Cover sehr.


Leseprobe


Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an Lovelybooks // Netzwerk Agentur Bookmark und Verlagsgruppe Oetinger für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte wird uns aus Sicht des jungen Coriolanus Snow erzählt, den die meisten von uns als Präsident Snow aus der Hauptrrilogie kennen. Ich habe mich wirklich sehr auf seine Vorgeschichte gefreut und war gleichzeitig etwas skeptisch, da ich mir nicht richtig voorstellen konnte, ob es funktioniert. Doch das hat es!
Wir lernen einen sehr jungen Coriolanus kennen, der als Kind im Krieg aufgewachsen ist und eine harte Kindheit hatte. Zusammen mit seiner Cousine Tigris und seiner Großmutter – der Großmadame – sind sie die letzten der Snows und versuchen mit allen Mitteln, das hohe Ansehen der Familie aufrecht zu erhalten. Er versucht alles, um nach Außen hin die Fassade zu erhalten und zu verschleiern, dass sie am Limit leben, das Geld so gut wie nicht vorhanden, die Klamotten flickig und das Essen ziemlich mau. Als Coriolanus für das Mentorenprogramm der Hungerspiele nominiert wird, sieht er es als seine einzige Chance, um ein Vollstipendium für die Uni zu bekommen und so die Zukunft seines Namens zu sichern. Doch dann lernt er seinen Tribut kennen und alles kommt anders.

Coriolanus ist sehr ehrgeizig, darauf bedacht, wie er nach außen hin wirkt und weiß ganz genau, wie er die Leuute für sich gewinnen kann. Selbst in jungen Jahren ist er schon sehr manipulativ und man erkennt in ihm den Präsidenten, zu dem er werden wird. Mir ist aufgefallen, wie sehr Ich-bezogen er ist und kaum einen Gedanken an andere verschwendet. So nimmt er die Unterstützung seiner Cousine für selbstverständlich hin und auch die unmenschliche Behandlung der Tribute sieht er für sich persönlich als Hindernis und nicht als Ungerechtigkeit. Im Verlauf des Buches setzt er sich stark mit der Nachkriegswelt auseinander und entwickelt zusammen mit seinen anderen Mitschüler*innen Konzepte zu den Hintergründen. Als Mentor wird er aktiv Teil der Hungerspiele, entwickelt Ideen dazu, die wir in der späteren Trilogie als Norm kennen, er reist durch Panem, lernt Distrikt 12 kennen und die Menschen dort. Coriolanus bekommt Einblicke in die Welt der Distrikte, die Unterschiede und Ungerechtigkeiten und kommt dann doch zu dem Schluss, dass die Kapitoler immer die Sieger sind.

Ich persönlich fand es sehr spannend, einen Einblick in seine Gedankengänge und seine Sicht auf die Hungerspiele zu bekommen. Während der Geschichte macht er eine Entwicklung durch, hinterfragt und festigt dann sein Weltbild, das seine Großmadame bereits als Kind stark geprägt hat.

Ihm gegenüber steht Lucy Gray Baird. Sie wird Coriolanus als weiblicher Tribut aus Distrikt 12 zugewiesen. Dabei behauptet Lucy, überhaupt kein Mitglied von Distrikt 12 zu sein. Sie sei eine Covey und überall und nirgends zu Hause. Die Covey sind eine musikalische Gruppe, die vor dem Krieg durch das Land gereist sind und mit Auftritten ihr Geld verdient haben. Lucy Grays besonderes Talent ist ihre Ausstrahlung und ihre unvergleichliche Stimme, mit der sie das Publikum und Coriolanus für sich gewinnt. Mit Lucy Gray bin ich ehrlich gesagt nicht sonderlich warm geworden, obwohl sie ein sehr faszinierender und starker Charakter ist. Sie weiß genau, was sie tut und genau wie Coriolanus weiß auch sie, wie sie die Menschen für sich gewinnen und manipulieren kann. Sie ist eine Kämpferin und ist sich für nichts zu schade, um zu überleben. Sie ist sehr intelligent, gerissen und gleichzeitig sehr charmant. Mir hat es gefallen, ihre Sicht auf die Welt zu erfahren, die noch mal wieder anders ist, als die der Dirstriktbewohner oder die der Kapitolbewohner. Durch sie wird das Element Musik stark in diesem Band geprägt und das hat mir richtig gut gefallen. Denn Musik hat ja auch in der Haupttrilogie eine wichtige Bedeutung und jetzt erfahren wir die Ursprünge und wie sehr Coriolanus daran beteiligt war. Lucy Grays Geschichte und Entwicklung hat mir gut gefallen und die Interaktion mit Coriolanus war sehr spannend zu verfolgen.

Aber auch die übrigen Charaktere haben mir alle gut gefallen und passten toll zum Setting, zur Vorgeschichte und zur Trilogie. Wir treffen auf bekannte Namen, die wir aus der Haupttrilogie kennen. So etwas mag ich immer sehr.


„Man hatte gelernt, Verschwendung zu verachten. Doch so langsam kam sie wieder in Mode. Ein Zeichen von Wohlstand, wie ein ordentliches Hemd.“

Panem X

Wir kennen die Welt Panem aus der Haupttrilogie – ein schillerndes, überlandenes und verschwenderisches Kapitol; Armut, Hunger und Militärgewalt in den Distrikten. In Panem X erleben wir eine Welt, die noch stark vom Krieg gezeichnet ist und der Vorkriegswelt noch näher ist, als der Welt, die wir aus der Haupttrilogie kennen. Wir erleben ein noch zum Teil zerstörtes Kapitol, Hunger und Armut und ein sich Finden in der neuen Weltordnung. Ich fand es sehr spannend zu erfahren, wie die Übergangszeit aussah und wie die ersten Ideen entstanden, um die Hungerspiele, Panem und die Distrikte so zu prägen, wie sie in der Haupttrilogie sein werden. Ich möchte euch an dieser Stelle auch gar nicht zu viel über das Mentorenprogram, die Hungerspiele, den Unterricht und Coriolanus Werdegang erzählen, um nicht  zu spoilern.


„Jetzt war sich Coriolanus sicher, dass er seinen ersten Spotttölpel gesehen hatte, und das Vieh war ihm auf den ersten Blick zuwider.“

Panem X

Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus der Haupttrilogie und mochte ihn auch hier wieder sehr. Gleich zu Beginn ist mir aufgefallen, dass die Grundstimmung eine andere war – sehr viel ruhiger und gesetzter, wenn man das bei einem dystopischen Roman sagen kann. Trotzdem war es für mich sehr spannend, mitreißend und vor allem informativ. Das Buch fing für mich stark an, hatte dann aber einen etwas langatmigen Mittelteil, wo es mir nicht actionreich und abwechslunsgreich genug war. Dafür wurde es zum Ende hin noch mal richtig spannnend, aber auch da hatte ich ein wenig das Gefühl, dass dann „gehetzt“ wurde. Ich persönlich hätte mir am Schluss noch einen etwas längern Ausblick gewünscht, um noch ein wenig mehr über seine Laufbahn und Werdegang zu erfahren.


„Snow landet immer oben.“

Panem X

„Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange“ hat mich wirklich sehr gut unterhalten und ich habe mich sehr gefreut, mehr über Snow und die Welt vor der Haupttrilolgie zu erfahren. Die Geschichte besticht mit der Frage nach Menschlichkeit und was die Menschen zum Überleben brauchen, mit Snow als Protagonisten und der Welt von Panem. Für mich persönlich gab es einige Längen, die mich in meinem Lesefluss gestört haben und das Ende erschien mit etwas „gehetzt“. Trotzdem kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen, der die Haupttrilogie liebt und nicht genug bekommen kann – aber meine Empfehlung wäre, das Prequal erst nach der Trilogie zu lesen. In diesem Sinne – lasset die Hungerspiele beginnen.

Lg, Levenya

Vielen DANK für das Rezensionsexemplar!
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Fakten: Gebundene Ausgabe: 608 Seiten // Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH  (19. Mai 2020) // Sprache: Deutsch // ISBN-10: 3789120022 // ISBN-13: 978-3789120022 // Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren // Preis: 26€

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