Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte
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Laini Taylor wurde 1971 in Kalifornien geboren. Sie hat Literatur und Kunst studiert und schreibt mit großem Erfolg Fantasy-Romane. Der Roman „Strange the Dreamer“ wird in den sozialen Netzwerken gefeiert – und erscheint nun endlich in der deutschen Übersetzung. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Portland, Oregon. Quelle
„Der Junge, der träumte“ ist die erste Hälfte des Buches „Strange the Dreamer“, das auf dem deutschen Buchmarkt gesplittet wurde. Bei der Reihe handelt es sich um eine Dilogie, die in Deutschland auf 4 Bände geteilt wurde.
Erster Satz: „Am zweiten Sabbat des Zwölfmondes fiel in der Stadt Weep ein Mädchen vom Himmel.“
Klappentext:
Lass dich hineinziehen in eine Welt voller Träume
Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?
Cover:
Das Cover ist ein wirklicher Hingucker und hat mich auf den ersten Blick begeistert. Man kann so viel entdecken, wirklich tolle und sehr liebevoll gestaltete Details. Auf einem blauen Untergrund ist in gold eine Motte zu sehen und dazu ebenfalls in gold der wunderschöne Titel. Als besonderes Extra „glänzt“ das gold und schimmert. Ich finde es wirklich schön, zumal sowohl die Farben wie auch die Motte eine wichtige Rolle in dem Buch spielen. Auch das Buchinnere ist sehr schön gestaltet. Direkt auf den ersten Seiten gibt es Illustrationen und über jedem Kapitelanfang ist die Motte vom Cover zu erkennen. Es ist einfach ein tolles Cover und macht neugierig auf den Inhalt des Buches. Auch im Nachhinein passt das Cover einfach wunderbar zum Buch. Die gesamte Reihe sieht toll zusammen aus.
Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an Bastei Lübbe ONE für das Rezensionsexemplar.
Die Geschichte wird uns abwechselnd aus Sicht des jungen Bibliothekars Lazlo Strange und aus Sicht der Halbgöttin Sarai erzählt.
Wir lernen Lazlo als kleinen Jungen kennen und verfolgen seinen Weg wie aus dem Träumer ein Mann wurde, der seine Träume wahr werden lässt. Als Waisenjunge – als Strange – wächst er bei Mönchen auf und flüchtete sich schon früh in seine Tagträume. Seine Fantasie war schon immer stärker ausgeprägt, als bei anderen Menschen und kein Buch war vor ihm sicher. Deswegen bekam er schon früh den Beinnamen „der Träumer“. „Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg.“ (Vgl. Klappentext).
Ich mochte Lazlo von der ersten Seite an und habe mit Begeisterung seinen Weg und seine Entwicklung verfolgt. Seine Liebe zu Büchern und seine gigantische Fantasie kann man nur sympathisch finden. Darüber hinaus ist er auch sehr mutig, neugierig und hat ein gutes Herz. Er wünscht niemandem, nicht einmal denjenigen, die ihm unrecht getan haben, etwas Böses. Anderen zu helfen, ohne etwass dafür zu verlangen, stößt bei seinen Mitmenschen oft auf Irritation. Auch allem Fremden und Neuen ist er aufgeschlossen und bildet sich zu allererst selbst ein Urteil. So auch, als er das erste Mal auf Sarai trifft, die nicht nur ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit offenbart, sondern auch sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Ich habe ihn gleich in mein Herz geschlossen und musste direkt zu der zweiten Hälfte des Buches greifen, um zu wissen wie es mit ihm weitergeht.
Sarai ist die Tochter der Göttin Isagol und lebt versteckt vor den Augen aller Bewohner Weeps in dem Refugium der ermordeten Götter. Zusammen mit fünf anderen Götterkindern hat sie ein sehr abgeschiedenes Leben in stetiger Angst vor weiteren Angriffen und im Dunst von Rache und Wut verbracht. Ihre blaue Haut weist sie mehr als deutlich als „Götterbrut“ aus und ihre Gabe, die sie Dank ihrer Mutter besitzt (und auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen werde, um nicht zu spoilern), unterstreicht das noch. Sarai führt ein einsames, angsterfülltes Leben und sehnt sich mehr als alles andere „normal“ zu sein. Als sie Lazlo in einem Traum begegnet, ahnt sie noch nicht, was es für sie und ihre ganze Welt bedeuten wird …
Sarai war ebenfalls ein toller Charakter, den ich vom ersten Augenblick an sehr mochte. Obwohl sie so viel Schreckliches und Grauenhaftes erlebt hat, sind ihr das Mitgefühl und ihre Empathie nicht abhanden gekommen. Anders als ihre Ziehgeschwister weiß sie aus erster Hand um die Ängste der Menschen, die Grausamkeit der Götter und die Schmerzen. Sie steht zwischen den Welten und weiß von beiden Seiten – den der Menschen und den der Götterkinder – um deren Verluste, Ängste, Leid und Rachegefühle. Für ihre Zerissenheit, ihrem Wunsch, dazugehören und für ihrer selbstwillen geliebt zu werden, für ihr großes Herz, ihren Mut und ihre Opferbereitschaft habe ich sie sehr geliebt und bin auch bei ihr so neugierig darauf zu erfahren, wie es weitergeht.
Auch die übrigen Charaktere im Buch, wie z.B. Feral, Minyu, Ruby Sparrow – Sarais Ziehgeschwister oder Eril-Fane, der Götterschlächter sind alle ganz wunderbar ausgearbeitet worden. Mit ganz viel Liebe zum Detail, Charme und Kreativität hat die Autorin die Charaktere in die Geschichte verwoben und bietet jedem Raum, für seine eigene Geschichte. Je weiter die Geschichte fortschreitet, umso mehr lernen wir die Charaktere kennen und niemand scheint so zu sein, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Jeder trägt ein Geheimnis mit sich, das ihm Tiefgang verleiht und es nie langweilig werden lässt. Die Bewohner Weeps sind innerlich zerissen, zerstört, zerbrochen von den 200 Jahren Versklavung durch die Götter und von der Befreiung, die ihnen alles abverlangt haben – auch ein Stück ihrer Menschlichkeit. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Charakteren weitergeht und wen wir noch kennenlernen werden.
„Das war Lazlos Hoffnung, davon träumte er: dass im Laufe der Zeit, Korn für Korn, der graue Sand seines Lebens durch die strahlenden Farben seines Traums ersetzt werden würde.“
Der Junge, der träumte
Der Weltenwurf ist unglaublich facettenreich, schillernd, düster und absolut atmosphärisch. Wir bereisen zusammen mit Lazlo und seinen Gefährten verschiedene Winkel der Welt, erforschen Städte, lernen fremde Kulturen, Sitten und Bäuche kennen, kämpfen gegen Monster, schlafen in der Wüste und landen letztendlich in der sagenumwogenden Stadt Weep, die noch einmal alles in den Schatten stellt. Ein wirklich sehr gelungener Weltenwurf, der mich von der ersten Seite an fasziniert hat und von dem ich unbedingt (noch) mehr sehen möchte.
Der eigentliche Name der Stadt Weep wurde vor langer Zeit aus den Köpfen der Menschen verbannt und auch die Stadt selbst geriet in Vergessenheit, wurde zur Legende – nur für Lazlo nicht. Vor 200 Jahren kamen blaue Götter nach Weep und versklavten die Menschen dort für ihr eigenes Vergnügen. Mit den Göttern kam die Magie, die nicht nur wunderschön, sondern vor allem grausam und hart war. Mit den Menschen zeugten die Götter Nachkommen und benutzten sie für ihre Vergnügen – bis die Mensche sich erhoben und in einer Nacht alle Götter und Götterkinder niedermetzelten. Nach langer Zeit wurden Fremde nach Weep geführt, um die Welt an die Stadt zu erinnern und das Probelm dort zu lösen. An dieser Stelle möchte ich gar nicht weiter auf die Götter, das Problem und die Einzelheiten in Weep eingehen, um nicht zu spoilern.
Ich könnte an dieser Stelle kritisch anmerken, dass das Buch gesplittet wurde. Denn das Buch endet genau an der Stelle, wo es eigentlich so richtig losgeht und das natürlich im Originalbuch genau richtig gesetzt wurde. Das hat mich persönlich ein wenig gestört, da ich gerne direkt weitergelesen hätte. Allerdings hat das nichts mit dem Buch und der Autorin zu tun. Das war die Entscheidung des Verlages und der hat seine Gründe, die gut durchdacht sind und die ich hier gar nicht zur Diskussion stellen möchte. Ich will nur anmerken, dass ich das Buch gerne in einem Rutsch gelesen hätte und auch die Mehrkosten nicht sonderlich gut finde.
„Das Dunkel strömte in die Nacht hinaus und zerbarst in hundert flatternde Teile wie Samtfetzen im Wind. Einhundert Splitter aus Dunkelheit wirbelten auseinander und wieder zusammen, bis sie sich strudelnd zu einem kleinen Tornardo formten, der nach unten auf die Dächer von Weep zustürmte, trudelnd und tänzelnd auf weichen Flügeln aus Zwielicht.“
Der Junge, der träumte
Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus der Reihe „Daughter of Smoke and Bone“ und ich muss sagen, dass er mir erneut unglaublich gut gefallen hat. Sehr wortgewandt, gefühlvoll und extrem spannend erzählt sie die Geschichte des Träumers Lazlo mit dem großen Herzen und der zwischen den Welten stehenden Sarai. Von der ersten Seite an herrscht eine sehr einnehmende Atmosphäre, die von der sehr anschaulichen Erzählweise noch unterstützt wird. Zudem gibt es jede Menge Gefühle, Liebe, Verrat, Götter, Krieg. Ich musste direkt zu der zweiten Hälfte des Buches greifen, denn jetzt geht es doch erst richtig los.
REIHE
„Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte“ war eine großartige erste Hälfte des Buches, das mich voll und ganz mitgerissen hat. Es ist die Geschichte des Träumers Lazlo mit dem großen Herzen und der zwischen den Welten stehenden Sarai. Eine Welt, voller Intrigen, Legenden, Göttern, Träumen und Magie. Hin- und hergerissen zwischen Völkern, Leid und ihrem Herzen und dazu noch eine unheilvolle Bedrohung, die am Himmel Weeps hängt. Diese spannende, atmosphärische und sehr bildgewaltige Geschichte kann ich wirklich jedem empfehlen, der sich zusammen mit Lazlo auf eine alles entscheidende Suche macht und Träume wahr werden lässt. Ich persönlich freue mich jetzt schon sehr auf die zweite Häfte, „Ein Traum von Liebe“, und natürlich auf die nächsten beiden Bände von „Muse of Nightmares“, die 2020 erscheinen.
Lg, Levenya
Vielen DANK für das Rezensionsexemplar!
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Fakten: Gebundene Ausgabe: Gebundene Ausgabe: 352 Seiten // Verlag: ONE // Sprache: Deutsch // ISBN-10: 3846600857 // ISBN-13: 978-3846600856 // Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren // Preis: 15,00€