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Rezension „Wolfszeit“

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Wolfszeit

Nina
Blazon, die bekannt ist durch ihre Romane „Faunblut“ und „Totenbraut“, entführt
den Leser auch in ihrem neusten Werk in ein Land, dass trotz seines
fortschrittlichen Denkens noch an seinem Aberglauben, Düsternis und Ängsten vor
Dämonen und Hexerei, festhält.

… que Ricdin-Ricdon je m´appelle …

Klappentext:

Warum schreibe ich dir immer noch?
Vielleicht nur für mich selbst, um Worte für das Schreckliche zu finden.
Manchmal träume ich davon, dass es auch mich holen wird. Ich spüre seine
Gegenwart und weiß, es lauert auf mich, es wartet nur auf seine Stunde …

In der
französischen Provinz trauen sich die Leute im Dunkeln nicht mehr aus dem Haus.
Denn draußen lauert die Bestie. Aber die schöne 
Isabelle hat ihren Angriff überlebt. Thomas, Gesandter des Königs, will
mit ihrer Hilfe das Untier finden. Doch er verliebt sich in Isabelle und muss
bald um ihr Leben fürchten.

Inhalt:

Im
Frankreich des 18. Jahrhunderts treibt eine wolfsähnliche Bestie sein Unwesen
und tötet in mehreren Gebieten Kinder und junge Frauen. Lange Zeit wird
vergeblich versucht, der Bestie den Garaus zu machen, doch es ist nicht einmal
klar, um welche Tierart es sich hierbei überhaupt handelt, zumal die Taten auf
eine menschliche Intelligenz schließen lassen. Schnell macht sich bei den
abergläubischen Bauern die Theorie eines Werwolfs oder eine übermenschlichen
Bestie breit.

Der junge
und ehrgeizige Naturwissenschaftsstudent Thomas Auvray aus Versailles schließt
sich einer Jagd-Expedition König Ludwig des XV. an. Getrieben von seinem
wissenschaftlichen Ehrgeiz, seinem unstillbaren Drang nach Wissen und um seinem
strengen, ehrgeizigen Vater und einer arrangierten Ehe zu entkommen zieht es
ihn zu der Bestie. In Gevaudan lernt er die junge Adelige Isabelle d’Apcher
kennen und verliebt sich in sie. Auch Isabelle war ein Opfer der rätselhaften
Bestie, wurde von dieser allerdings nur verletzt und nicht getötet. Thomas
versucht, Isabelles verlorene Erinnerungen zu wecken und ist sich der
schmerzhaften Tatsache bewusst, dass Isabelle mit einem jungen Grafensohn
verheiratet werden soll. Gleichzeitig wütet die Bestie immer häufiger und
grausamer, kann aber nicht gefangen oder getötet werden. Mit der Zeit versetzt
sich Thomas mehr und mehr in die Sicht der Opfer und verstrickt sich immer
tiefer bei der Suche nach der Bestie. Dabei kommt er nicht nur seinen eigenen
Abgründen auf die Spur, sondern kommt dabei auch einem lang gehüteten Geheimnis
der ansässigen Adelsfamilie auf der Spur. Immer wieder stellt er sich die
Frage, ob hinter der scheinbaren Intelligenz der Bestie vielleicht doch ein
Mensch steckt oder eine neue noch unentdeckte Tierart.

Thomas kommt
dem Geheimnis der Bestie auf die Spur und schließlich kann sie erlegt werden.
Doch dann gehen die Morde weiter und 
Isabelle verschwindet dabei  spurlos…

Meinung:

Wolfszeit ist der aktuelle Roman von Nina
Blazon und im Ravensburger Buchverlag erschienen. Ich bin ein absoluter Fan von
Nina Blazon und habe schon die verschiedensten Werke von ihr verschlungen.
Deswegen war es für mich auch ein Muss, ihr neustes Buch sofort zu lesen.

Von der
ersten Seite an lässt einen die bedrückende Atmosphäre der Geschichte nicht mehr
los. Man selber taucht ein,  in die Welt
von Thomas, wo wissenschaftliche Beweise, klare Regeln und Strukturen
vorherrschen und die es nun mit einem Aberglauben zu tun bekommt, die Platz für
eine Bestie schaffen und wo Feen und Werwölfe existieren können.

Mühelos
schafft sie es, den Leser in ihren Bann zu ziehen und Charaktere zu erschaffen,
die einen berühren, immer aufs Neue überraschen und durch ihre
Vielschichtigkeit sofort überzeugen. Jeder von ihnen schleppt seinen eigenen
Wolf mit sich herum, den es zu bezwingen gilt. So leidet Thomas noch immer
unter den Schikanen seines verhassten verstorbenen Bruders und auch Isabelle,
die sowohl als Grafentochter wie auch als Bauermädchen aufwuchs, muss mit ihrer
Vergangenheit und dem Geheimnis ihrer Familie zurechtkommen.

Nina Blazon
wechselt geschickt zwischen den verschiedenen Perspektiven, so sehen wir die
Geschehnisse aus Sicht von Thomas und Isabelle, aber auch aus Sicht der Opfer.
Die zahlreichen Handlungsorte, die einem lebhaft vor Augen erscheinen, sind
schlüssig in die Geschichte eingewebt und unterstützen die Handlungen. Dadurch
wurde ich immer animiert, weiter zu lesen, um einfach wieder mehr zu erfahren.
Für mich war es spannend bis zur letzten Sekunde.

Der
Schreibstil von Nina Blazon ist einer der Gründe warum ich ein neues Buch von
ihr auf jeden Fall lesen werde. Nicht nur, dass sie jeden ihrer Charaktere mit
Leben einhaucht und ihn so zu etwas einmaligem macht, auch ihre Beschreibungen
von Orten, Gefühlen und Handlungen gestalten die Geschichte lebendig,
authentisch und unglaublich ergreifend. Durch ihre unvergleichliche Art schafft
es Nina Blazon, den Leser sofort Teil ihrer Welt werden zu lassen und ihn in
ein unvergässliches Abenteuer zu entführen.

In ihrem
gut recherchierten Werk verpackt Blazon die zur Zeit sehr angesagte
Werwolfsgeschichte in einem Historie-Fantasyroman. Wie auch schon in ihrem
Roman „Totenbraut“ verfasst sie eine Geschichte, die von dem typischen
Werwolfromanen abweicht. Zu dem verwebt sie geschickt die Schicksale der Charaktere
miteinander und verbirgt in diesem Netz ein lang gehütetes Familiengeheimnis,
wodurch der Werwolfsgeschichte ein ganz anderes Niveau zugeschrieben wird. Eine
Werwolfgeschichte der ganz anderen Art, die alle anderen in den Schatten
stellt.

Das Cover
hat mir diesmal nicht sonderlich gefallen und ich muss sagen, darüber war ich
etwas enttäuscht. All ihre anderen Romane haben sehr aussagekräftige Cover und
dieses hätte mich allein vom Optischen her nicht dazu animiert, hineinzulesen.

Mich hat der neue Roman
von Nina Blazon von der ersten Seite an überzeugt und ich habe wieder einmal
erkannt, warum ich ihre Bücher so liebe. Fans von ihr werden wieder begeistert
sein, aber auch für Leser, die Nina Blazon zum ersten Mal entdecken, wird es
ein Genuss sein. 

Die
aussagekräftigen Charaktere, die bildhaft beschriebenen Handlungsorte, die
vielen neuen Geheimnisse und die zärtlich Liebesgeschichte verleihen dem Roman den
besonderen Blazon-Charme, für den ich sie so liebe.

Ich kann
euch nur nahe legen, dass Buch zu lesen. Ihr werdet nicht enttäuscht!

Levenya

Fakten: Gebundene Ausgabe: 576 Seiten , Verlag: Ravensburger Verlag (März 2012) , Sprache: Deutsch , ISBN: 978-3-473-40070-6, Vom Hersteller
empfohlenes Alter:
13 – 16 Jahre, Preis: 17,99€

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